In einer Lesung aus der Reihe „Lesereisen“, organisiert vom IMEnS-Medienzentrum, bot Christina Bacher den Schülerinnen und Schülern der Deutsch-Leistungskurse der Jahrgangsstufen Q1 und Q3 am vergangenen Donnerstag (07.11.2024) eindrucksvolle Einblicke in das Leben von Obdach- und Wohnungslosen. In diesem Zusammenhang muss man auch auf die Besonderheit ihrer Arbeit hinweisen, die sehr facettenreich ist - Auf der einen Seite ist sie Autorin fiktiver Romane und auf der anderen Seite als Journalistin der Wahrheit verpflichtet. 

Bacher stellte den Schülerinnen und Schülern Auszüge aus dem Buch „Die Letzten hier - Köln im sozialen Lockdown“ vor, das sie selbst herausgegeben hat. Sie las zwei Geschichten von Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen ihr Leben auf der Straße führen. Ein Text handelte von einem erfolgreichen Mann, der sich bewusst entschied, seine Wohnung zu verlassen und fortan auf der Straße zu leben – eine Entscheidung, die in einer leistungsorientierten Gesellschaft schwer nachvollziehbar erscheint. In einer weiteren Erzählung ging es um einen ehemaligen Bauingenieur, der sein bisheriges Leben hinter sich ließ, um sich von der Gesellschaft zurückzuziehen und in einem Zelt in der Natur zu leben.

Frau Bacher schaffte es, das Publikum für die oft unsichtbare Welt der Menschen auf der Straße zu sensibilisieren. Mit ihrer freundlichen und authentischen Art zog sie das junge Publikum in ihren Bann und sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler für diese Thematik - die Lesung eröffnete ihnen einen neuen Blick auf Menschen, die täglich in unserer Mitte leben, aber oft übersehen werden.