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Schuljahr 2018 - 2019


„Einfach umziehen, danach ist alles nur noch ein Klacks!“

Ehemaliger Turnweltmeister Eberhard Gienger zu Gast am Johanneum....

Am  21.01.2019 stattete Eberhard Gienger unserer Schule einen Besuch ab, bei dem wir als Sport LK die Chance hatten, ihm Fragen zu stellen und ihn näher kennen zu lernen.

Zu Beginn stellte Herr Ullrich den Ex-Leistungssportler und CDU-Bundestagsabgeordneten kurz vor.

Herr Gienger war früher ein Kunstturner, der zahlreiche deutsche Meistertitel und auch bei den Olympischen Spielen 1976 in Montréal eine Bronzemedaille gewann.

Heute ist er 67 Jahre alt, hat eine Frau und 3 Kinder und „entspannt“ sehr gerne beim Fallschirmspringen. Sein Abitur absolvierte er 1970 in Frankfurt. Er erzählte uns zudem von seiner Familie und dass diese auch sehr sportlich sei.

Herr Gienger beschrieb uns einen Wettkampf. Er erzählte uns, dass man sich vor dem Turnen Gedanken über viele verschiedene Dinge mache, aber beim Turnen selbst alle Gedanken dann wie verflogen seien und man nur noch an die Übung denke.

Beim Spitzensport lerne man Vieles dazu, zum Beispiel erfolgreich zu sein durch viel Disziplin. Man erfahre darüber hinaus, wie man mit Sieg und Niederlage umgehen könne. Außerdem müsse man darauf achten, bei einem Sieg nicht abzuheben und bei einer Niederlage nicht aufzugeben.

Man lerne, dass man nur im Team stark sein könne. Es gebe immer Menschen, deren Unterstützung man brauche, selbst im Einzelsport. Es sei enorm wichtig, auf den Punkt fit zu sein und die absolute Hochleistung dann abzurufen, wenn es drauf ankomme.

Dank dieser Eigenschaften wurde er Europa- und Weltmeister und zudem Mitglied der International Gymnastics Hall of Fame.

Des Weiteren erzählt er uns, dass er in Japan trainiert habe und diese Kultur ganz anders sei. Er habe dort viel Neues dazu gelernt, wie zum Beispiel, dass man mit dem Gerät eins werden müsse und es als Freund und nicht als Feind ansehen solle, um Erfolge zu erzielen.

Herr Eberhard Gienger vertraute uns an, dass er sich über negative Kritik Gedanken mache und sich diese zu Herzen nehme. Das gab einem das Gefühl, obwohl er so viel erreicht hat in seinem Leben, dass er ein ganz normaler Mensch ist – wie wir auch.

Außerdem erzählte er von einem witzigen Zufall: Er hatte sich von einem Video einen Salto abgeschaut, diesen aber falsch verstanden. Als junger Turner probierte er ihn dennoch immer wieder aus. Dadurch entstand etwas Neues: sein eigener berühmter „Gienger Salto“.

Nach dieser „Einleitung“, welche uns sehr kurzweilig und interessant vorkam, konnten wir unsere Fragen stellen. Unser erstes Thema war die Motivation. Wie schafft es Herr Gienger noch immer, sich zum Sporttreiben zu motivieren? Seine Antwort darauf war sehr simpel: UMZIEHEN! Danach sei alles nur noch ein Klacks. Auch im fortgeschrittenen Alter treibt er regelmäßig Sport. Er geht beispielsweise Laufen, macht Krafttraining und trainiert noch im Frankfurter Leistungszentrum.

Auch zum Privatleben hat er uns gerne Auskunft gegeben. Er ist sehr glücklich mit seiner Frau, auch heute noch. Sie hatte damals sehr viel Verständnis für seine häufigen Reisen ins Trainingslager und zu Wettkämpfen. Auch wenn dadurch die Zweisamkeit gelitten habe. Heute ist er stolzer Vater und sogar schon Opa.

Im Anschluss kam es zum wohl spannendsten Thema: dem Doping. Der Abgeordnete berichtete zunächst Grundlegendes zum Anti-Doping-Gesetz. Es besagt, dass Doping nun nicht mehr nur noch ausschließlich durch die Sportverbände sanktioniert, sondern auch strafrechtlich verfolgt werden kann. Herr Gienger habe selbst Erfahrungen mit Anabolika gemacht, welches aber unter ärztlicher Aufsicht verordnet worden sei. Nach einer OP am Knie wurde ein Nerv durchtrennt, wodurch er viel Muskelmasse verloren habe. Um die Heilungsdauer zu verkürzen, verschrieb der Arzt ein muskelaufbauendes Anabolikum, was zu seiner aktiven Zeit in den 70ern noch legal gewesen ist. Er betonte, dass diese Tatsache einigen Journalisten nicht immer bewusst gewesen sei, weshalb es zu diversen Vorwürfe ihm gegenüber gekommen sei.

Er selbst behauptete jedoch, dass Doping im Turnen sowieso nicht viel bringe, da man sich eher konzentrieren müsse, alles richtig auszuführen. Viel Muskelmasse oder Ausdauer sei eher von geringer Bedeutung.

Zum Schluss wurde das Thema E-Sport noch kurz besprochen. Eberhard Gienger äußerte sich sehr gerne darüber, da er das Thema sehr spannend findet und sagte, dass er es sehr wohl als Sport bezeichnen würde, da man sich sehr konzentrieren müsse und auch dort unter Wettkampfbedingungen stehe. Er zog Vergleiche zum Motorsport, betonte jedoch, dass gewaltverherrlichende Inhalte auch im E-Sport nichts zu suchen hätten.

Abschließend können wir sagen, dass uns der Besuch von Herr Gienger super gefallen hat, da er sehr offen und vor allem ehrlich und sympathisch auf uns wirkte und jede Frage bereitwillig beantwortete.

von Emily Lorenz, Evelyn Dilger und Hannah Rohrbach

 

 

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