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Aktuelles Schuljahr


„Wintersportler werden im Sommer gemacht“ - Deborah Levi und Tina Hermann

Einen mitreißenden Vortragsabend konnte man vergangene Woche am Johanneum Gymnasium erleben. Auf Einladung des Fördervereins Johannea e. V. berichteten zwei junge Frauen über ihre Karrieren im Winterleistungssport.

Deborah Levi (Zweierbob) und Tina Hermann (Skeleton) sind im Lahn-Dill-Kreis geboren, aufgewachsen und auf der internationalen Weltbühne des Leistungssports zuhause. Der Kontakt zum Publikum war den beiden Ausnahmetalenten von Anfang an sehr wichtig: Geduldig, herzlich und keine Spur von abgehoben beantworteten sie die vielen Fragen. Zudem hatten sie Pokale, Medaillen ihrer bisher größten Erfolge sowie ihre Ausstattung von Anzug über Helm dabei: Leistungssport zum Anfassen!

Deborah Levi, Olympiasiegerin, mehrfache Weltcupsiegerin, Europameisterin und Vize-Weltmeisterin als Anschieberin im Zweierbob mit Laura Nolte, betrat vertrautes Terrain in der Aula ihrer alten Schule. Charmant, eloquent, stolz ob ihrer Leistungen der vergangenen Jahre und dennoch bodenständig berichtete die Athletin vom Sprintteam Wetzlar und SC Potsdam über ihre Ausbildung vor dem großen Golderfolg in Peking und die Zeit danach. „Als Anschieberin ist es meine Aufgabe in fünf Sekunden maximale Performance und Leistung zu bringen. Vor den Bildschirmen sieht man häufig nicht, welch schwere, viel Geduld und Willensstärke erfordernde Ausdauer das ganze Jahr über für den Kufensport erforderlich sind. Wintersportler werden im Sommer gemacht.“ Neben den großen weiteren sportlichen Erfolgen gab es auch Rückschläge durch Verletzungen. Aber die 26jährige kämpfte sich immer wieder nach vorne und konnte trotz Bandscheibenvorfall nach dem Comeback bei der WM 2024 in Winterberg zusammen mit Lenkerin Nolte die Silbermedaille erreichen.

Ebenso kompetent und mitreißend nahm die siebenfache Weltmeisterin Tina Hermann vom WSV Königssee ihre Zuhörerinnen und Zuhören mit auf die Bahn. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, die 13fache Weltcupsiegerin hatte ihr Skeleton mitgebracht, sodass man hautnah nachvollziehen konnte, welch unfassbares Talent aus Fitness, Kraft, Mut und Körpergefühl vonnöten sein muss, um bei bis zu 145 km/h bäuchlings und Kopf voran die Kontrolle über das Gefährt, die Bahn und sich selbst zu behalten. „Ich fahre nie auf Sicht, ich spüre, wie der Schlitten reagiert und reagiere dann darauf mit einer Mischung aus Kraft, Druck, Balance, Nachgeben und Gegenhalten.“ Die Gefahr fährt immer mit, das ist diesen beiden faszinierenden Persönlichkeiten immer bewusst.

Spontanen Zwischenbeifall gab es immer wieder, wenn die Sportlerinnenn Trainingsvideos abspielen, in denen sich alle drei Facetten ihres Erfolgs zeigten: Das Talent, die Konzentration, aber auch die große Freude an der Herausforderung und Leistung. Beide machten mehrfach klar, dass hinter den Leistungen ein Team aus Familie, Freunden, Förderern, Sponsoren, Physiotherapeuten und Beratern steht, ohne die am Beginn, aber auch nach den ersten Erfolgen keine kontinuierliche Arbeit möglich wäre. Beide Frauen nennen hier mehrfach ihre anwesenden Familien, die ebenfalls einen herzlichen Applaus bekamen.

Auch im Focus stand das Berufsleben der beiden neben dem Sport, der schon jetzt und auch nach dem Leistungssport eine Rolle spielt und spielen wird. Bei der Bundespolizei und im Grundschullehramt haben Tina Hermann und Deborah Levi ihre zweiten Berufungen gefunden. Allen, die zu diesem spannenden und inspirierenden Abend nicht anwesend waren, ist auf jeden Fall etwas entgangen.

 

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