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Aktuelle Projekte Deutsch


Das Videoprojekt in Klasse 10

„Und Action!“ 

Das Signal zum Starten der Aufnahme bei einer Filmproduktion erklingt nun schon seit mehr als 25 Jahren am Johanneum Gymnasium. Das Videoprojekt, von dem dieser Artikel handelt, gibt es nämlich bereits seit 1994 an unserer Schule und ist damit das wohl am längsten laufende fest etablierte Projekt der Schule! Das Thema „Kreativität“ spielt hierbei eine ganz bedeutende Rolle, wie sich im Folgenden zeigen wird.

 

Wie die Profis: Mit hochwertiger Hardware dürfen sich die Schülerinnen und Schüler selbst als Kamerateam versuchen.Jedes Jahr haben alle Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des JGH die Aufgabe, einen eigenen Kurzfilm im Umfang von 5-8 Min. zu drehen. Im Deutschunterricht erlernen die Schülerinnen und Schüler dazu zunächst das Anfertigen eines Exposees, das Erstellen eines Drehplans, das Erlernen von Interviewtechniken und vieles mehr. Anschließend entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen für ein Thema, das sie selber interessiert oder bewegt und welches sie dokumentarisch aufarbeiten. Sie sind hierbei sehr frei und können sich sowohl für aktuelle Themen entscheiden, die im heimischen Raum eine Rolle spielen oder sich jedes anderen Themas annehmen, das sie interessiert. Dabei soll eine kritische, aber vor allem vielseitige Auseinandersetzung mit dem selbst gewählten Thema erfolgen. Bezüglich der Umsetzung haben die Schülerinnen und Schüler ebenfalls viele Freiheiten und nutzen diese meist auch sehr kreativ: Zum Beispiel in Form von Interviews mit Personen der Öffentlichkeit oder des Alltags, durch Präsentationen von selbst erhobenen Umfrageergebnissen oder das Filmen an spannenden Orten wie dem Bundestag, die einer Drehgenehmigung bedürfen.

Die großen Freiheiten bringen jedoch auch ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit mit sich. Denn die folgenden Arbeitsschritte verlangen unseren Schülerinnen und Schülern so einiges ab: Sie müssen ihr Thema nämlich zunächst völlig selbständig äußerst gut recherchieren. Sie erarbeiten sich wichtige Informationen, nehmen Kontakt zu außerschulischen Institutionen und Spezialisten auf, die sie befragen können und werden so zum Experten in ihrem gewählten Thema. Doch damit nicht genug, alles muss eigenständig organisiert, Termine vereinbart und die Filmaufnahmen, neben den zur Verfügung stehenden Deutschstunden, vornehmlich in der Freizeit durchgeführt werden. Dabei ziehen die Schülerinnen und Schüler in ihren Gruppen (5 pro Klasse) mit „ihrer“ Kamera, dem Stativ und dem Mikrofon selbstständig los. 

Dass hierbei Teamarbeit eine stark geförderte und geforderte Kompetenz ist, versteht sich von selbst. Alle Gruppenmitglieder müssen sich aktiv einbringen, sich selbständig die Arbeit aufteilen und sich bestmöglich organisieren. Hinzu kommt die Herausforderung der modernen Filmtechnik, die gemeistert werden muss. Hierbei stehen allerdings die beiden Leiter des Projektes, Holger Schmied und Dr. Gernot Schmitt, als Ansprechpartner ständig mit Rat und Tat zur Verfügung und geben insbesondere zu Beginn der zweiwöchigen Drehzeit eine Einführung in die technischen Abläufe sowie Tipps und Kniffe.

Mit Unterstützung einer Bearbeitungssoftware mit professionellen Möglichkeiten wird das Rohmaterial geschnitten, nachvertont, mit Effekten versehen und der letzte Schliff erteilt.Sind dann nach 14 Tagen alle Aufnahmen im Kasten, geht es in die Projektwoche. Die Filmemacher sind dann eine Woche lang vom normalen Unterricht abgekoppelt und stellen in einem zeit- und arbeitsaufwendigen Prozess ihre Filme am modernen Videoschnittplatz fertig. Auch hier erhalten sie von den beiden Leitern zunächst eine Einführung in die Technik und all ihre Möglichkeiten, können dann aber vollkommen eigenständig ihrem Film die persönliche Note verleihen, die ihn aus der Masse hervorhebt und ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Dazu schneiden die Gruppen ihr Filmmaterial; unterlegen neue Tonspuren; minimieren Nebengeräusche; lassen Fotos, Statistiken, Zitate o.ä. ins Bild fliegen und vieles mehr. Am Ende steht für alle Beteiligten ein fertiges Produkt, das gezeigt werden kann, das man mit nachhause nehmen kann, auf das die Schülerinnen und Schüler stolz sind. Sie wissen, was sie hierfür geleistet haben und man sieht es den Filmen auch an.

Die Kurzfilme werden nach der Fertigstellung vom Deutschlehrer/der Deutschlehrerin, nach vorher bekanntgegeben Kriterien, bewertet und ersetzen eine Klassenarbeit. Um die Filme darüber hinaus gebührend zu würdigen, findet an unserer Schule auch einmal im Schuljahr das Johanneum Filmfestival statt, bei dem die besten Werke des vergangenen Jahres vor anderen Jahrgangsstufen und Vertretern der Presse aufgeführt werden. Durch eine anschließende Preisverleihung erhalten die erfolgreichsten Gruppen eine weitere Anerkennung für ihre geleistete Arbeit.

Im Folgenden einige Themenbeispiele, die in den letzten Jahren von den Schülerinnen und Schülern des Johanneums als Kurzfilme umgesetzt wurden:

  • „Herborn im zweiten Weltkrieg“
  • „Das Leben eines Jungbauern“
  • „Schwangerschaft im Jugendalter“
  • „Schulabschluss – was dann?“
  • „Umweltschutz in der Region“

Durch sein Konzept ist das Videoprojekt stets aktuell und im höchsten Maße förderlich für die Entwicklung der Eigenverantwortlichkeit und Teamfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler. Das Medium Video und Film ist heutzutage mindestens so bedeutend wie zur Gründung des Projektes vor über zwei Jahrzehnten. Bewegte Bilder können informieren und manipulieren, sie können Interesse wecken oder Gefühle erzeugen. Die Kompetenz diese Möglichkeiten des Mediums praktisch zu erfahren durch die selbständige Erstellung eines Filmes ist ein Herausstellungsmerkmal unserer Schule. Wir sind stolz dazu in der Lage zu sein, dies für alle unsere Schülerinnen und Schüler anbieten zu können.

Zum Abschluss noch ein paar Tipps von ehemaligen 10ern: 

  • Findet euch schon früh in Gruppen zusammen und versucht, euch auf ein Thema zu einigen.
  • Sucht euch ein Thema, das alle der Gruppe wirklich interessiert.
  • Informiert euch gründlich vorab über euer Thema und werdet zu Expertinnen und Experten, denn nur dann könnt ihr die richtigen Experten finden und passende bzw. interessante Fragen stellen.
  • Plant langfristig! Insbesondere, wenn ihr Auswärtstermine ansetzt.

 

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